DAS LEUBINGER FÜRSTENGRAB UND SEINE BEDEUTUNG
Seine Entdeckung 1877 durch Prof. Klopffleisch (Jena) erreichte Weltbedeutung.
Gab das gewaltige Hügelmassiv, zwischen Leubingen und Stödten gelegen, als Grabstätte archäologisch wertvolle Funde preis (Goldarmreif und Spangen - 200 gr. Massivgold, Bronzeärte und Waffen), die so gehäuft in Mitteleuropa nur noch im tschech. Aunjetiz gefunden wurden.
In diesem Jahr sind 130 Jahre seit dem Ausgrabungsjahr vergangen. Wir Leubinger Heimatfreunde arbeiten seit 1994 intensiv an der Publikation, damit der Leubinger Hügel einen anerkannten Stellenwert vor Ort, vor allem aber in der Region erhält.
In Weimar ist eine Nachbildung der Grabkammer zu sehen, die man einst ( vor ca. 4000 Jahren) einem bedeutenden Herrscher oder Fürsten nach seinem Ableben baute, so daß bis heute die gesamte Fachwelt in Staunen versetzt wurde.
Ein hochentwickeltes Volk, welches technische und kulturelle Werte schaffte, bevölkerte unsere Gegend. Man fand in der Grabkammer einen ca. 50 - jährigen Mann, dem man auf dem Weg in ein anderes Leben oder um die Götter gnädig zu stimmen oben benannte Opfergaben beilegte.
Das Außergewöhnlichste aber war, man opferte ein Kind, ihm wurde das Hinterhaupt eingeschlagen. Wie groß muß dieses grausame Spektakel damals wohl gewesen sein? Und warum eine Beerdigung mit so großen Opfergaben? Fragen, die für immer offen bleiben.
Im Grabmassiv fand man Steine von Nebra und Wangen, denn ca. 40 km im Umkreis brachten die Untertanen das Material, um das Steinbach über der Grabkammer abzudecken. Alles Dinge, die irgendwie einen Zusammenhang herstellen. Und schließlich, worauf bezog der Leubinger seine Macht? War er der einzige, der sein Wissen in Bronze goß und die Himmelsscheibe lesen konnte, sein Volk mit Wissen versorgte? Wir spekulieren damit, doch so unwahrscheinlich ist diese These nicht.
Interessierte Besucher laden wir gern nach Leubingen in die Heimatstube ein, in der auch wir eine Nachbildung der Grabkammer, der Funde und der Himmelsscheibe haben.
Die Originale von 1877 brachte man ins Museum nach Halle, wo die Reste archiviert sind. In der dortigen Ausstellung "Der geschmiedete Himmel" (so heißt auch das Buch von Dr. H. Meller) wurde der Leubinger Hügel im Zusammenhang mit der Himmelsscheibe präsentiert und ging mit der Ausstellung auf Reisen.
1997 ließen wir unseren Hügelmann wieder auferstehen und präsentierten ihn als Fürsten mit seinem ihm in den Tod gefolgten Mädchen. Er muß etwas Ganz Großes gewesen sein und die intensiven Forschungen der letzten Jahre in Halle gaben uns fast die Gewissheit, daß unser Hügelmann der Schöpfer der Himmelsscheibe war.
Leubingen und Wangen (Fundort der Scheibe) liegen beide an der Unstrut, als Transportmittel genutzt, konnte man vor 4000 Jahren schon Handel und Wandel treiben.
Im Grab des Geheimnissvollen umworbenen Vorfahren fand man unter den Grabbeigaben auch ein Schmiedekissen, also kann man doch auch daraus schlußfolgern er hatte „Etwas“ mit dem Großen Geheimniss der Bronzegießerei und Schmiedekunst zu tun.
In der Arche Nebra hat unser Hügelfürst Seinen ihm Gebührenden Platz schon erhalten.
Im Leubinger Heimatbuch und der Broschüre „Der Leubinger Hügel“ werden Fundort und Funde ganz genau von den Lehrern Wille und Buske (1930) beschrieben.